5. Der Hohepriester im Tarot

Wie der Herrscher verkörpert auch der Hohepriester die Ordnung. Allerdings geht es bei dieser Tarotkarte nicht um die weltliche Ebene, sondern um die göttliche, die vor allem mithilfe der Philosophie und Theologie begreifbar ist. Im Mittelpunkt steht die Suche nach Sinn und nach Gott. Das Streben nach tiefer Erkenntnis und spirituellen Erfahrungen ist geprägt von einem starken Vertrauen in die Existenz von etwas Höherem und Transzendentalem. Im Gegensatz zur emotionalen Hohepriesterin betrachtet der Hierophant das Göttliche eher mit dem Kopf als mit dem Herzen. Sein Werkzeug sind das Wort und der Verstand. Er zieht seine Schlussfolgerungen aus Begriffen und Definitionen.

Die Liebe bei der Tarotkarte Hohepriester

Empfindungen werden in Worte gepackt. So entstehen Stabilität und Verlässlichkeit. Man bekennt sich eindeutig und öffentlich zueinander - zum Beispiel durch Heirat und Familiengründung. In länger bestehenden Beziehungen wird ein spiritueller oder philosophischer Sinn erkannt.

Der Hohepriester glaubt an das Gute. Er erinnert daran, sich geliebten Menschen gegenüber richtig und wohlwollend zu verhalten. Die Karte steht für Anstand im Umgang miteinander. Ebenso beschreibt sie eine spirituelle Liebe, die sich unter anderem in einer hilfsbereiten Haltung zeigt.

Beziehung

Der besseren Hälfte wird großes Verständnis entgegengebracht. Man kennt sich und kann sich ineinander hineinversetzen. Die Karte fordert dazu auf, Fehler zu verzeihen und den Partner nicht zu verletzen. Gleichzeitig erinnert sie daran, dass niemand zu etwas gezwungen ist und Gedanken frei sind.

Single

Auf der Suche nach Liebe kann viel geschehen. Man kommt mit Menschen in Kontakt, entwickelt erste Gefühle und baut Bindungen auf. Die Beraterin erinnert daran, Andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Und dass sich Gefühle an viele Menschen gleichzeitig richten können.

Der Erfolg beim Hohepriester

Weltliche Aktivitäten und Ziele werden untersucht und aus der Vogelperspektive betrachtet. Wo liegt der höhere Sinn in meiner Tätigkeit? Dabei kann es um moralische Dinge gehen, aber auch um berufliche beziehungsweise materielle Ziele.

Der Hohepriester als Tarot Tageskarte

Für den Tag interpretiert scheint der Blickpunkt auf den Glauben, die Philosophie oder Prinzipien zu liegen. Es wird geraten, positiv zu denken und niemals die Hoffnung aufzugeben - aber auch, die Regeln und Vorstellungen Anderer zu respektieren.

Die Karte macht darauf aufmerksam, dass man auf irgendeine Weise auf die Probe gestellt werden könnte. Vielleicht sollte man dabei keine wichtigen Positionen aufgeben, nur weil etwas nicht so läuft, wie gewünscht - oder weil es der einfachere Weg wäre.

Schattenseiten

Wenn Begrifflichkeiten und intellektuelle Gedankenspiele überbewertet werden und der ausschließlich mit dem Herzen erfassbare Sinn abhandenkommt. Man verliert sich so sehr in Schriften und abstraktem Wissen, dass die Sinne darunter leiden.

Jemand glaubt, ein höheres Recht auf seiner Seite zu haben und über das Liebesleben anderer Leute bestimmen zu dürfen. Persönliche Moralvorstellungen und Werte müssen um jeden Preis eingehalten werden. Wer davon abweicht, verstößt gegen die Moral und die guten Sitten.

Persönlichkeitskarte

"Gott steht im Mittelpunkt meines Lebens. Der Suche nach ihm widme ich so viel Zeit wie möglich. Dazu studiere ich alte religiöse Schriften oder mache mir einfach meine Gedanken. Zwar sind das Wort und die Logik meine wichtigsten Werkzeuge, doch meinem Gefühl messe ich ebenfalls eine gewisse Bedeutung bei."

Aus dem Leben

Es geht ihm nicht um eine Beziehung oder um körperliche Nähe. Alles, was er will, ist ihre Gesellschaft und ihre Freundschaft. Sie teilen ihre Gedanken miteinander und auch manches Geheimnis. Sie wären sicher das perfekte Liebespaar. Nur wäre es vermutlich falsch, das Risiko einzugehen, den Anderen mit Annäherungen zu enttäuschen, und das aufs Spiel zu setzen, was sie zusammen haben.

Erkenntnis

Der Hohepriester zeigt, die Macht des Wortes. Und die Erkenntnis aus der Schrift.